Haftungsfalle: Bayerns Wälder bald ohne Sitzbänke? Ist eine Bank im Wald "atypisch"? Man könnte meinen, die Frage ist etwas für Menschen, denen solche juristischen Spitzfindigkeiten Spaß machen und ohne Belang für alle anderen. Aber das Gegenteil ist der Fall: Fällt einer Spaziergängerin im Wald ein Ast auf den Kopf, gilt das als waldtypische Gefahr und der Waldbesitzer haftet in der Regel nicht. Passiert dasselbe auf einer Bank, also an einem walduntypischen Ort, sieht das anders aus, denn dort gilt für den Besitzer eine Verkehrssicherungspflicht. Die Folge: Überall in Bayern werden Sitzbänke abgebaut. Der Fränkische Schweiz Verein will das nun ändern und kämpft dafür, dass Bänke künftig waldtypisch sind. / Rüstungsboom: Nachhaltiges Wachstum oder Blase aus Stahl? Während viele Branchen darben, boomt ein Wirtschaftszweig in Bayern: Die Rüstungsindustrie wächst dank Militär-Ausgaben und Sondervermögen so sehr, dass viele Unternehmer schon überlegen, wie sie nur Teil davon werden können. Es ist ein Strukturwandel, der viele Menschen in Bayern betrifft, die sich nun fragen, ob sie einen Umstieg von klassischer Industrie hin zur Rüstungsbranche mitgehen wollen. Ökonomen dagegen fragen sich, wie dieser Wandel nachhaltig gestaltet werden kann, ohne, dass er zu einer Blase führt. / Bayerischer Alpen-Dauerzwist: Bergruhe oder Bergfest? Es wird mal wieder gestritten an einem Bayerischen Berg. Dieses Mal geht es nicht um einen Seilbahnausbau wie an der Kampenwand, sondern um das Panoramarestaurant am Wallberg am Tegernsee. Die neuen Betreiber wollten daraus eine Eventlocation machen. Im Streit, der nun im Tal geführt wird, geht es um dieselbe Grundfrage: Wie viel Event verträgt ein Berg? In Österreich laufen derweil die Vorbereitungen für die anstehende Skisaison, also eine mehrmonatige Dauer-Eventisierung der dortigen Berge. Aber Ärger darüber gibt es kaum. Ist die Auseinandersetzung um die Bergruhe in Bayern also eine Mentalitäts-Frage? / Partner, ade – Scheiden… macht Spaß! Ehe-Aus als Party-Event: Traditionell ist das ja so gedacht: Die Eheschließung ist der bis dahin schönste Tag im Leben, übertroffen höchstens durch die Geburt der Kinder. Danach kommt nicht mehr viel. Vor allem keine Scheidung. Die moderne Wahrheit ist aber längst eine andere: Etwa jede dritte Ehe wird geschieden. Ein Grund zur Trauer? Immer mehr Menschen, vor allem Frauen, finden offenbar das Gegenteil: Nach der Erfahrung der Ehe ist deren Ende nun der neue schönste Tag und wird ähnlich wie die anderen Events gefeiert - bei Bedarf geplant und inszeniert von eigens darauf spezialisierten Agenturen. / Rebellen ohne Wellen: Der Jennerwein wäre heute Surfer: Bayern lieben, wenn alles ist, wie immer. Doch so wichtig Recht und Ordnung ist, so groß ist die Faszination für Rebellen: Im 19. Jahrhundert der Jennerwein und der Räuber Kneißl. Im 20. Jahrhundert sind es keine Wilderer oder Räuber, sondern Surfer. Verfolgt und gejagt von der Polizei. Ihre Tat: Das damals verbotene Wellenreiten im Englischen Garten in München. So wurden sie Kult und folglich im 21. Jahrhundert Teil des Stadtmarketings. Doch nun ist die Welle weg. Plötzlich ist nichts mehr wie immer. Bayern hat keine Rebellen mehr, oder?