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Weltspiegel

Info, Zeitgeschehen • 09.11.2025 • 18:30 - 19:15 heute
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Originaltitel
Weltspiegel
Produktionsland
D
Produktionsdatum
2025
Info, Zeitgeschehen
Einen Tag vor dem offiziellen Start der 30. Weltklima-Konferenz in Belém, sendet der Weltspiegel aus Brasilien. Die allererste COP hatte Brasilien 1997 in Rio ausgerichtet. Das war symbolisch, weil der Amazonas-Regenwald als Lunge der Welt zu verschwinden drohte. Nach 30 Konferenzen hat sich die Weltgemeinschaft immerhin auf ein gemeinsames Ziel verständigt: die menschengemachte Erderwärmung soll bei 1,5 Grad Celsius gestoppt werden. Ein Ziel, das aber immer mehr Staaten nicht mehr verfolgen. Der Weltspiegel ergründet mit seinen Korrespondent:innen, was der Klimawandel schon jetzt auf dem Südamerikanischen Kontinent auslöst und was Menschen und Staaten dem entgegenhalten. Mit folgenden Themen: * Brasilien - Überleben die Reptilien am Amazonas die Erderwärmung? Die Forscherin Fernanda Werneck und ihr Team vom Instituto Nacional de Pesquisas da Amazônia (INPA) untersuchen Veränderungen bei Reptilien und Amphibien angesichts des Klimawandels. Warum? Weil einige Reptilien und Tiere von bestimmten Umwelttemperaturen abhängig sind, für ihren Kreislauf, für die Funktion von Nahrungssuche und Fortpflanzung. Ist die Umgebungstemperatur zu warm könnten sie überhitzen. Können sie sich anpassen oder werden sie sterben? Wie es darum steht, ist das Ziel der Untersuchungen. Xenia Böttcher, ARD-Studio Rio de Janeiro * Ecuador - Kampf gegen illegalen Goldabbau im Regenwald. Mit dem Boot sind es vier Stunden einen Nebenarm des Amazonas hinauf. Üppig grün ist es hier, aber wenn der Motor aus ist, ist ein Geräusch nicht zu überhören: Bagger. Überall entlang des Ufers haben sich die illegalen Goldgräber breit gemacht. Wo sie die Erde umwühlen, ist der Wald verschwunden. Verloren als CO2-Speicher. Bis zum vergangenen Jahr sollen so im Amazonasgebiet 20.400 Quadratkilometer Wald abgeholzt worden sein. Und der immer weiter steigende Preis für Gold befeuert das Ganze noch. Fast 4000 Dollar pro Unze, absoluter Rekordwert. Gegen den Goldrausch hat der Klimaschutz kaum eine Chance. In der Amazonasregion von Ecuador leisten indigene Frauen trotzdem Widerstand. Ute Brucker * Guyana - Geht sauberer Öl-Förder-Staat? 2015 entdeckt Exxon vor der Küste gewaltige ÖL-Vorkommen - rund elf Milliarden Barrel. Das große Fördern beginnt. Guyana, dünn besiedelt, war einst britische Kolonie, danach bitterarm. Jetzt boomt die Wirtschaft. Doch das täuscht, sagt Sherlina, eine Umweltaktivistin. Während Politiker und Eliten profitierten, kämpfe die Mehrheit mit den steigenden Preisen. "Eine Chance für was soll das bitte sein? Wir werden Teil eines Systems, das ausstirbt. Klar, vielleicht kann man noch 20 Jahre alles rauspressen, bevor alles zusammenbricht." Eine Chance hat ihre Position kaum. Die Regierung ist angetreten die Petro-Einnahmen für die Wirtschaftsförderung einzusetzen und den Umweltschutz. Das bisherige Klima-Vorzeige-Land trägt nun selbst zum Klimawandel bei. Marie-Kristin Boese, ARD-Studio Mexiko * Brasilien - Data-Center und der Klimawandel. Der Hunger nach Rechnerleistung ist weltweit enorm. Angetrieben durch die Nutzung Künstlicher Intelligenz und das Social-Media-Verhalten der Menschen weltweit. Der Bedarf nach neuen Rechenzentren wächst jährlich um rund 10 Prozent. Fast eine Billon US-Dollar werden jährlich in den Neubau dieser riesigen Zentren investiert. Das größte Problem, die Kühlung und der gigantische Energiehunger. Auch im Nordosten Brasiliens ist ein solches Mega-Rechenzentrum beschlossen. Die Menschen, die dort leben, kämpfen dagegen, denn schon jetzt fördern ihre Brunnen viel zu wenig Trinkwasser und Strom haben sie auch nur stundenweise. Xenia Böttcher, ARD-Studio Rio de Janeiro * Grönland/Golf von Mexiko - Weltklima auf der Kippe?! Die Weltklimakonferenz steht vor großen Herausforderungen. Das Weltklima erwärmt sich mit rasender Geschwindigkeit weiter. Dabei geraten immer mehr die Klima-Kipppunkte in den Fokus. Wenn in Amazonien zuviel gerodet wird, könnte eines Tages der ganze Regenwald verschwinden. Oder der Golfstrom, die W