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Vom Gießen des Zitronenbaums
Spielfilm, Komödie • 03.06.2025 • 01:20 - 02:55
E.S. (Elia Suleiman) flaniert durch Paris und wird für die Touristen ein Teil der Folklore.
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E.S. (Elia Suleiman) betrachtet den Louvre, wie es einem Normalsterblichen nie gelingen wird –– völlig ohne Touristen.
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Ein zudringlicher Spatz lenkt E.S. (Elia Suleiman) vom Arbeiten ab.
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Seine Wahlheimat ist nicht ohne Wunderlichkeiten: E.S. (Elia Suleiman) beobachtet die Gendarmerie beim Vermessen der Außenflächen seines Cafés.
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Originaltitel
It Must Be Heaven
Produktionsland
F, KAT, D, CDN, TRK, PLE
Produktionsdatum
2019
Kinostart
Do., 16. Januar 2020
Spielfilm, Komödie
Mit einem an Jacques Tati und Buster Keaton geschulten Blick erzählt der Filmemacher Elia Suleiman von den Absurditäten seines Daseins als Palästinenser im Exil, von einem Gefühl der Fremdheit in der Welt. Die namenlose Hauptfigur E.S., gespielt vom Regisseur selbst, reist in seine Heimatstadt Nazareth, wo er nach dem Tod seiner Eltern Abschied vom Haus seiner Kindheit nimmt. Wehmütig registriert E.S., wie sich seine Heimat durch die israelische Besatzung, fundamentalistische Muslime und allzu besitzergreifende Nachbarn in etwas verwandelt hat, das ihm fremd geworden ist. Zurück in seiner Wohnung in Paris, wo er an einem neuen Filmprojekt arbeitet und sich gerne vom Straßenleben der Modemetropole ablenken lässt, ist das Gefühl der Unbehaustheit geblieben, besonders am französischen Nationalfeiertag mit seinen Militärparaden und Flugzeugstaffeln am Himmel. Aber was heißt es, "fremd" zu sein, wenn ein französischer Filmproduzent dem von E.S. eingereichten Drehbuch bescheinigt, es sei nicht palästinensisch genug? Was heißt es, Palästinenser zu sein? Um das herauszufinden, reist E.S. nach New York zu anderen Emigranten aus Palästina. Dort findet der sonst so schweigsame E.S. zwar keine Lösung, aber zumindest seine Sprache wieder ... In Elia Suleimans viertem Langspielfilm geht es einmal mehr mit den Mitteln der Komödie um das Lebensgefühl der Palästinenser - diesmal allerdings in der Diaspora. Doch weil E.S., die Hauptfigur, die Heimat überallhin mitnimmt, erscheinen New York und Paris auf ihre Weise genauso fremd, absurd und seltsam wie Nazareth.

Der Trailer zu "Vom Gießen des Zitronenbaums"