arte
Vincent Lindon, Filmstar zwischen Selbstliebe und Selbsthass
Info, Menschen • 05.02.2025 • 23:40 - 01:05 heute
Vincent Lindon gewährt einen intimen Einblick in seine Gedankenwelt und Zweifel, indem er in persönlichen Sprachnachrichten seine Ängste vor dem Älterwerden und dem Tod teilt.
Vergrößern
Die Regisseure Thierry Demaizière und Alban Teurlai sammeln im Laufe der Zeit persönliche Aufnahmen von Lindon, die Momente der Reflexion, der Vorbereitung auf Rollen und der Langeweile vor Drehbeginn zeigen.
Vergrößern
Lindon reflektiert über seine Karriere als Schauspieler und stellt sich die Frage, ob er weiterhin in diesem Beruf tätig sein soll – und wenn ja, aus welchem Grund.
Vergrößern
In der Dokumentation präsentiert sich Vincent Lindon als einfühlsamer Mann, der sich ehrlich seinem Publikum gegenüber öffnet und seine innersten Gedanken und Emotionen teilt.
Vergrößern
Originaltitel
Vincent Lindon, coeur sanglant
Produktionsland
F
Produktionsdatum
2024
Info, Menschen
Vor zehn Jahren haben Thierry Demaizière und Alban Teurlai den ersten Dokumentarfilm ("Revolvers") über Vincent Lindon gedreht. Leider wurden damals weder seine Geistesblitze am Essenstisch noch seine allabendlichen Gefühlsausbrüche aufgenommen. Im Laufe der Zeit hat sich jedoch ein Ritual in die Beziehung der Regisseure mit dem Schauspieler eingeschlichen. Er schickte ihnen - oft spätabends - lange, lustige, aber auch verzweifelte oder wütende Sprachnachrichten, die einem Tagebucheintrag glichen. Vincent Lindon zeigte darin eine ängstliche und düstere Seite seiner selbst. Er nahm kein Blatt vor den Mund und sprach vor allem über seine Angst vor dem Tod und dem Älterwerden. Die Regisseure schlugen ihm vor, sich in den entsprechenden Momenten mit seinem iPhone zu filmen. Nach und nach sammelten sich persönliche Aufnahmen von ihm zu Hause, bei Filmdrehs, in seiner Präsidentensuite in Cannes, auf einer Autobahnraststätte oder in einem Café an. Er gewährte einen Blick hinter die Kulissen. Die Regisseure wurden so zu Zeugen seiner Zweifel und Lernphasen, in denen er sich Texte aneignete, aber auch Zeugen der Wartezeiten und der Langeweile vor dem Beginn der Dreharbeiten. Die Dokumentation zeigt einen sanften Mann, der Bilanz über sein Leben und seine Karriere zieht. Die Zeit bleibt nicht stehen. Soll er weiterhin als Schauspieler arbeiten? Und wenn ja, warum? Nie hat sich ein Filmstar seines Kalibers seinem Publikum so ehrlich anvertraut und seine Gefühlswelt so unverblümt nach außen getragen.