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Steinböcke für die Benediktenwand

Natur + Reisen, Tiere • 29.11.2025 • 16:30 - 17:15
Von links: Biologin Iris Biebach, Tierarzt Glauco Camenisch und die Schweizer Wildhüter Richard Bellwald und Rolf Kuonen bereiten einen Steinbock, der mit Hilfe eines Narkosegewehrs betäubt wurde, für den Transport ins Tal vor.
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Anfang Dezember. beginnt die Steinbockbrunft. Ein älteres Männchen der angestammten Benediktenwandpopulation nähert sich vorsichtig einer Geiß mit zwei grünen Ohrmarken. Diese Geiß wurde im April aus dem Schweizer Kanton Wallis an die Benediktenwand nach Bayern gebracht. Das Bild zeit, dass sie sich gut in die Population integriert hat.
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Ein älterer, kräftiger Steinbock an der Südseite der Benediktenwand geniesst im Herbst die Abendsonne.
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Ein älterer, kräftiger Steinbock auf einer Almwiese an der Benediktenwand im Juni. Die Nahrung der Steinböcke besteht hauptsächlich aus Gräsern, die zu dieser Jahreszeit reichlich vorhanden sind.
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Originaltitel
Steinböcke für die Benediktenwand
Produktionsland
D
Produktionsdatum
2024
Natur + Reisen, Tiere
Das isolierte Steinbockvorkommen an der Benediktenwand in Bayern ist durch Inzucht vom Aussterben bedroht. Um dies zu verhindern, werden im Wallis zehn Steinböcke gefangen und dorthin gebracht. Ein Filmteam des BR durfte die spektakuläre Aktion 2023 begleiten. Vielleicht geht es noch ein paar Jahrzehnte gut. Doch es könnte auch schnell gehen, und das Steinbockvorkommen an der Benediktenwand im südlichen Landkreis Bad Tölz stirbt aus. Eine Untersuchung des Instituts für Evolutionsbiologie und Umweltwissenschaften der Universität Zürich hat ergeben, dass die etwa 100 Tiere umfassende Population den höchsten Inzuchtgrad aller Steinbock-Populationen des Alpenraums aufweist. Da sie isoliert ist und deshalb kein genetischer Austausch mit anderen Populationen erfolgen kann, empfahl das Institut, zehn Steinböcke im Schweizer Wallis zu fangen und sie an der Benediktenwand freizulassen. Die Schweizer Tiere sollen sich mit den bayerischen vermischen und so die genetische Basis verbreitern und die Inzucht verringern. Deshalb entschloss sich der Kreisjagdverband Bad Tölz dazu, ein entsprechendes Projekt zu beantragen, um die Empfehlung in die Tat umzusetzen. Das Filmteam durfte 2023 die Wildhüter in den Schweizer Bergen im Kanton Wallis beim spektakulären Fang der Steinböcke und deren Freilassung an der Benediktenwand mit der Kamera begleiten. Zudem wurde verfolgt, wie die Schweizer Tiere, sieben Geißen und drei Böcke, in der neuen Umgebung zurechtkamen, und ob sie sich in die bestehende Population integrieren konnten. Die Dokumentation gibt mit faszinierenden Bildern einzigartige Einblicke in ein außergewöhnliches Projekt.