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Presseclub

Diskussion, Zeitgeschehen • 09.11.2025 • 14:15 - 15:00 heute
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Originaltitel
Presseclub
Produktionsland
D
Produktionsdatum
2025
Diskussion, Zeitgeschehen
Klimaziele in Gefahr Klimapolitisch steuert die Welt gerade auf eine Katastrophe zu. Kurz vor der 30. Weltklimakonferenz in Brasilien prognostizieren die Vereinten Nationen einen Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur um bis zu 2,8 Grad. Klima schützen, Arbeitsplätze sichern - wie kann beides zusammen gelingen? Industrie kritisiert Emissionshandel Der Chef des Chemieunternehmens Evonik, Christian Kullmann, war der erste, der sich dafür starkgemacht hat, den europäischen Emissionshandel abzuschaffen, zumindest aber deutlich zu entschärfen. Inzwischen bekommt er Rückendeckung vom Chef des größten Chemiekonzerns der Welt, Markus Kamieth, BASF. Das Argument der Manager: Da dieses Gebührenregime nur in Europa gelte, führe das zu einem starken Wettbewerbsnachteil der deutschen Industrie auf dem internationalen Markt. Die EU hat den Emissionshandel 2005 eingeführt, um die grüne Transformation voranzubringen. Und das mit Erfolg: Die klimaschädlichen Emissionen sind in Europa - im Gegensatz zu anderen Regionen der Welt - deutlich zurückgegangen. Seither müssen europäische Industrieunternehmen Verschmutzungsrechte erwerben, wenn sie klimaschädliches CO₂ ausstoßen. Bald sollen diese Zertifikate deutlich mehr Geld kosten. Wettbewerbsnachteil durch CO₂-Zertifikate? Die Industrie hält das für einen Wettbewerbskiller, der Deutschland Arbeitsplätze kosten und unseren Wohlstand gefährden werde. Zurzeit sind rund eine halbe Million Menschen in der chemisch-pharmazeutischen Industrie beschäftigt. Wie lange noch? Neben der CO₂-Gebühr ächzen die deutschen Unternehmen nämlich nicht nur unter hohen Stromkosten, sondern auch unter hohen Personalkosten und teuren Rohstoffen. Was ist der Ausweg? Hilft der von Wirtschaftsministerin Katharina Reiche versprochene Industriestrompreis? Sollten die klimapolitischen Auflagen gelockert werden, um die Industrie zu schützen? Oder gibt es eine Chance, dass sich international mehr Staaten als bisher für einen CO₂-Preis verpflichten? Müssen wir uns angesichts der Klimakrise darauf einstellen, dass wir uns von energieintensiven Branchen verabschieden müssen? Die Gäste * Henrike Adamsen Henrike Adamsen ist seit Juli 2024 Redakteurin für Volkswirtschaft und Klimapolitik. Zuvor absolvierte sie ihre journalistische Ausbildung an der Georg-von-Holtzbrinck Schule für Wirtschaftsjournalismus mit Stationen bei der WirtschaftsWoche, dem Handelsblatt und Correctiv. Studiert hat sie Philosophy & Economics in Bayreuth und Economics in München. * Björn Finke Björn Finke ist seit 2023 NRW-Korrespondent der Süddeutschen Zeitung in Düsseldorf und berichtet daher regelmäßig über die Stahl- und Chemieindustrie an Rhein und Ruhr. Zuvor war er vier Jahre lang EU-Korrespondent der Zeitung in Brüssel und schrieb unter anderem darüber, wie wichtige EU-Klimaschutzgesetze beraten und verabschiedet wurden: Gesetze, mit denen sich die Industrie nun auseinandersetzen muss. Von 2013 bis 2019 arbeitete er als Korrespondent seiner Zeitung in London, davor war er in der Zentrale in München im Wirtschaftsressort tätig. Er hat Volkswirtschaftslehre und Politik in Köln, Bremen und London studiert und sein Studium mit einem Master von der London School of Economics and Political Science abgeschlossen. * Petra Pinzler Petra Pinzler ist seit Herbst 2007 Mitglied des Hauptstadtbüros der Wochenzeitung DIE ZEIT. Ihre Schwerpunkte sind Wirtschafts- und Umweltpolitik. Nach einem Studium der Wirtschafts- und Politikwissenschaften sowie dem Besuch der Kölner Journalistenschule war sie für verschiedene öffentlich-rechtliche Rundfunkstationen tätig. 1994 ging sie zur ZEIT, wo sie zunächst in der Wirtschaftsredaktion arbeitete. 1998 wechselte sie als USA-Korrespondentin des Wochenblattes nach Washington und 2002 als Europa-Korrespondentin nach Brüssel. Sie schrieb mehrere Bücher. Zuletzt veröffentlichte sie 2024 "Hat das Zukunft oder kann das weg? Ein Fortschrittskompass." In diesen Tagen erscheint (gemeinsam mit Stefan Schmitt) "Das freundliche