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Kreuzfahrt unter weißen Segeln

Info, Gesellschaft + Soziales • 09.07.2025 • 14:00 - 15:00 heute
Der 24-jährige Sdran aus Serbien klettert in die fast 60 Meter hohen Masten.
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Die Private Luxusyacht Hussar, später Sea Cloud, wurde 1931 in Kiel für einen US Multimilionär gebaut, mitten in der Weltwirtschaftskrise.
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Die 23-jährige Desaily kommt von Teneriffa und klettert als sog. "Sky Girl" in die fast 60 Meter hohen Masten.
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Die 28 Segel des Vollschiffs haben eine Segelfläche von 4100 m2, das sind mehr als doppelt soviel wie auf der Gorch Fock.
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Originaltitel
Kreuzfahrt unter weißen Segeln - Mit dem Windjammer von Kiel nach Hamburg
Produktionsland
D
Produktionsdatum
2023
Info, Gesellschaft + Soziales
Die Aufgabe von Devi Möller: Sie soll etwa 100 Kreuzfahrtpassagiere auf Deutschlands Windjammer "Sea Cloud Spirit" zufriedenstellen. Das ist die tägliche Herausforderung für Kreuzfahrtdirektorin Devi Möller, die selbst lange in Kiel gelebt hat, und auf dem Törn von Kiel über Sylt nach Hamburg als Gastgeberin für die Passagiere fungiert. Sie kümmert sich als "Mädchen für alles" um das Tagesprogramm, muss die Landausflüge mit dem Kapitän abstimmen und die Kritik der Passagiere entgegennehmen. Das Manövrieren mit dem 138 Meter langen Dreimastvollschiff will erst einmal gelernt sein, denn Vukota Stojanovic aus Montenegro ist bei diesem Törn erst seit zwei Monaten Kapitän der "Sea Cloud Spirit". Die günstigste Kabine kostet 600 Euro pro Person und Nacht. Da erwarten die Passagiere, dass möglichst oft und lange gesegelt wird, so wie es der Prospekt verspricht. Ein Segeltörn mit Geschichte. Schließlich wurde die erste "Sea Cloud" 1931 in Kiel als Luxusjacht mitten in der Weltwirtschaftskrise für einen US-Multimillionär gebaut, mit goldenen Wasserhähnen und Carrara-Marmor. Ein Großauftrag, bezahlt in harter Dollarwährung kam da gerade recht. Auch für Segelmacher "Fiete" Schulz, dessen kleiner Betrieb mit damals acht Mitarbeitenden für den Großauftrag gewaltig expandierte. Uwe Kock, Chef von Norddeutschlands ältester Segelmacherei, lässt es sich deshalb nicht nehmen, das Ablegen der "Sea Cloud Spirit" von einem Logenplatz im Kieler Hafen aus zu beobachten. Doch für die Gäste an Bord weht auf dem Weg von Kiel nach Kopenhagen nur eine schwache Brise, ab Skagen ist sogar Gegenwind vorhergesagt. Sind die beiden angekündigten "Tage unter Segeln" wirklich realisierbar? An Bord ist neben etlichen passionierten Hobbyseglern auch der Kieler Uwe Schneidewind. Er ist als Schiffsjunge noch auf der legendären "Pamir" gesegelt und macht die Törnplanung für die Hamburger Reederei. Und auch er hofft, den Neubau irgendwo auf dem Törn über Kopenhagen und Sylt nach Hamburg auch unter vollen Segeln zu sehen.