NDR
Drogen, Stress und wenig Platz
Info, Gesellschaft + Soziales • 08.04.2025 • 01:35 - 02:05
Die Justizvollzugsanstalt in Bremen. Rund 600 Gefangene, unter ihnen Mörder, Vergewaltiger, Drogendealer.
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Laut bremischem Strafvollzugsgesetz muss den Gefangenen ermöglicht werden, sich täglich mindestens eine Stunde im Freien aufzuhalten.
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Mario T. (seinen richtigen Namen sollen wir nicht nennen) ist Hausarbeiter im Gefängnis. Der 29-jährige sitzt seit 3 Jahren wegen Drogenhandels.
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Ab etwa 85 Prozent belegter Hafträume spricht die JVA von Vollbelegung, im Aprils 2024 sind es in Bremen nach Angaben der Haftanstalt 91 Prozent.
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Originaltitel
Drogen, Stress und wenig Platz - Gefängnis am Limit
Produktionsland
D
Produktionsdatum
2024
Info, Gesellschaft + Soziales
Die Gefängnisse in Niedersachsen und Bremen sind nahezu bis auf die letzte Zelle gefüllt. Das stellt auch die Mitarbeitenden der Justizvollzugsanstalt Bremen-Oslebshausen vor besondere Herausforderungen. In der JVA sitzen rund 600 Gefangene mit 54 verschiedenen Nationalitäten und 17 Religionen und Glaubensrichtungen. Die Beamtinnen und Beamten müssen fast täglich Streit schlichten und Drogenschmuggel zwischen den Gefangenen unterbinden. Auf der Suche nach Handys und Drogen führen die Beamten regelmäßig Haftraumdurchsuchungen durch. Unter anderem Gewalt unter den Gefangenen führt mehrmals pro Woche zu Alarmsituationen, die den Anstaltsbetrieb oft über Stunden lahmlegen. Eine besondere Belastung wird in der Krankenabteilung deutlich: Jeder Neuzugang muss zum Arzt und auf mögliche Krankheiten und Drogenvergangenheit untersucht werden. Ulrich Peiffer ist seit zwölf Jahren Gefängnisarzt. Zusammen mit einer Kollegin und einem medizinischen Team ist der Internist für alle Gefangenen in der JVA Bremen und Bremerhaven zuständig. Doch im Herbst 2024 wird er in den Ruhestand gehen. Ein Nachfolger ist nicht in Sicht. "Die Nordreportage" begleitet Gefängnispersonal und Insassen im Alltag in einem übervollen Gefängnis.